Deutscher Suchtkongress 2019
Mainz, 16. bis 18. September 2019
Grußwort
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Damen und Herren,
Suchterkrankungen können viele unterschiedliche Bereiche der Gesellschaft und des individuellen Lebens negativ beeinflussen und großes individuelles Leid schaffen. Dabei entwickelt sich die Störung oft unterschwellig, unentdeckt und doch nicht minder vereinnahmend. Die Anreize für einen exzessiven Gebrauch von Substanzen oder exzessiv ausgeübtes Verhalten sind allgegenwärtig in Arbeit, Schule, Freizeit und in den Medien zu fi nden und scheinen weiter zuzunehmen.
Viele aktuelle Veränderungen, wie die politisch diskutierte Legalisierung von Cannabis oder das Versprechen neuer Wirkstoffe wie z.B. der Cannabisöle (Cannabidiole) Ängste zu mildern, können zu neuen Anreizen führen. Die langfristigen Folgen der Verwendung sind jedoch noch nicht abschließend erforscht. Das virtuelle Angebot „immer und unendlich viel Spaß zu haben“ und dabei möglichst alle erdenklichen Identitäten, Wünsche und Handlungen ausleben zu können, finden sich unter den Anreizen für ein Suchtverhalten im Internet wieder, das wir alle täglich nutzen. Das Versprechen der Industrie, dass die E-Zigarette den Raucher von seiner Nikotinsucht heilt oder dass man Nikotin ohne körperliche und psychische Schäden konsumieren kann, verändert die Sicht der Konsumenten – und die der Behandelnden.
Eine nachhaltige Suchtbehandlung erfordert auch immer einen ganzheitlichen Blick auf die betroffene Person. Die vielen modernen Facetten der Suchterkrankungen sind für den Einzelnen kaum noch zu überblicken und fordern uns als Forschende und Behandelnde auf diesem Gebiet täglich heraus!
Der Deutsche Suchtkongress 2019 soll es Ihnen ermöglichen, einen Überblick über aktuelle Trends zu erlangen, neues Wissen zu erwerben und Verknüpfungen zwischen den Fachgebieten und den Akteuren zu entdecken, sowie Ihre eigenen Forschungsergebnisse und Erfahrungen zu teilen und zu diskutieren.
Wir laden Sie daher sehr herzlich vom 16. bis 18. September 2019 zum zwölften Deutschen Suchtkongress nach Mainz am Rhein ein. In diesem Jahr ist die Deutsche Gesellschaft für Suchtpsychologie (dg sps) federführend für die Organisation des Kongresses und in enger Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) zuständig.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Dr. Gallus Bischof
dg sps
Dr. Klaus Wölfling
Kongresspräsident
Prof. Rainer Thomasius
Präsident DG-Sucht